Vegan an der Nordsee: Norderney (ein Erfahrungsbericht)

So, bin wieder da, braun gebrannt, happy und erholt. Norderney ist ja soo schön!
Auch meinem Heuschnupfen hat es gut getan, der momentan leider ziemlich stark ist, aber auf der Insel hat alles gut geklappt, sodass ich noch nicht einmal morgens eine Tablette nehmen musste.

die wunderschöne Landschaft, leider verwackelt, da auf dem Fahrrad im Vorbeifahren geschossen.

Das White Sands Festival war auf jeden Fall der Hammer! Schon morgens war am Nordstrand sehr viel los, es gab tolle Surfrennen, bei denen ich mich wirklich frage, wie die das anstellen, dieses Brett so unter Kontrolle zu bekommen. Habe selber vor 5 Jahren einen Windsurfschein gemacht und musste regelmäßig mit dem Motorboot abgeschleppt werden (unser Surflehrer meinte, er sei froh, dass uns niemand sieht, wenn wir uns mit dem engen Neoprenanzug wieder zurück ins Boot schleppten, da wir aussahen wie Walrosse!!). Und natürlich Beachvolleyballturniere, bei denen jeder Platz auf der Tribüne vergeben war (man musste wirklich sehr früh da sein, um noch einen einigermaßen guten Platz zu bekommen).

Man konnte den ganzen Tag draußen verbringen und ich hab mir auch einen kleinen Sonnenbrand geholt, auf der Nase.

Mit der veganen Ernährung war es ebenfalls leichter als gedacht, denn da Norderney die größte der ostfriesischen Inseln ist (außerdem die mit den meisten Partys), ist sie auf jeden Fall ein bisschen auf Vegetarier*innen eingestellt, und als Veganer*in muss man „einfach“ nur nach den richtigen Sachen fragen. Aber dazu komme ich später.

Also hier 4 Tipps für Veganer*innen auf Norderney:

1. Frühstück:: Wir haben in so einer Omapension mit vielen älteren Leuten geschlafen, weswegen wir auch abneds und nachts immer total leise sein mussten. War trotzdem schön, hatten eine große Terrasse und haben direkt in der Stadt gewohnt. Unser Frühstück war so richtig omnifreundlich:

Haha, also alles nicht wirklich was für mich schwierige Körnerpickerin.

Ich habe mir also selbst geholfen und mich also jeden Morgen mit frischem Obstsalat, selbst gemachtem Müsli mit mitgebrachter Haselnussmilch von Alpro Soya (die kann man nämlich dort im Edeka kaufen), meinem mitgebrachten Zartbitternutella von Alnatura und Brot/Brötchen mit selbst gemachter Marmelade versorgt. Hat gut geklappt. Wir mussten uns jeden Morgen richtig vollessen, damit wir den Tag über nicht so viel essen gehen mussten, da es sonst auf Dauer auch teuer wird.

2. Mein selbst mitgebrachtes Essen: Wie bereits erwähnt, habe ich mir mit Wasserkocher und Tasse Instantnudeln mit Bärlauchpesto aus der Rewe-Bio-Abteilung gemacht.
Die Nudeln waren ok, das Pesto…. eher zum würgen! Nie wieder Bärlauchpesto! Das ist mal absolut nicht mein Geschmack gewesen, da gefällt mir das Basilikumpesto von Alnatura viel, viel besser. Also das nächste Mal auf leckere Fertigmahlzeiten achten.

3. Auswärts essen. Wir waren zweimal essen und beide Male sind mir die Kellner*innen sehr freundlich entgegen gekommen. Am Samstag haben wir das „Land und Meer“ besucht, also ein absolutes Fisch- und Fleischrestaurant mit allerdings 4 vegetarischen Gerichten. Ein vegetarisches Gericht ließ sich jedoch nach Rücksprache mit dem Koch veganisieren und war soo, soo lecker! Spaghetti mit Gemüsebolognese und vielen, vielen gerösteten Kernen, die Bolognese bestand aus Paprika, Tomate und Kürbis. All in all, war das Ganze auch noch mit Blüten bestreut:

dazu ein kühles Bier und der Abend läuft.
Am Montag waren wir im „Cornelius“ am Nordstrand, ein urtypisches Fischrestaurant. Aber auch hier habe ich etwas Schönes gefunden, und das sogar zu einer Zeit, zu der man normalerweise nicht essen geht (15:45 Uhr nachmittags). Es gab Pommes mit Ketschup und einen tollen gemischten Salat. Leider nicht fotografiert. Auf der Salattheke stehen viele verschiedene Öle und Essige(?), die man sich dann noch zusätzlich zu einer tollen Vinaigrette drüberkippen kann, wie z.B. Kürbiskernöl, Leinöl, Macadamianussöl, Cranberryessig, Himbeeressig, Kräuteressig….. Einfach super. Das einzige, was doof war, war, dass mir zu meinem Salat trotz der Behauptung „Ich bin Veganerin“ noch ein Schüsselchen mit Parmesankäse gestellt wurde. Musste ich also dann leider wieder zurückgeben lassen und wurde also weggeworfen. Die arme Kuh, hat so lange gelitten dafür.
4. Einkaufsmöglichkeiten: Da Norderney eine Insel ist, gibt es natürlich leider keine großen Biosupermärkte oder Reformhäuser (zumindest keine, die ich gesehen habe). Doch da es eine etwas größere Insel gibt, gibt es auch hier Möglichkeiten, sich vegan zu ernähren. Dazu gehören zwei Edekamärkte mit einem großen Alpro Soya Sortiment, inklusive der heiß begehrten Mandel- und Haselnussmilch, und außerdem ein Rossmann mit einer großen Bio-Abteilung, in der man sicher auch fündig wird.
Wir hatten Glück und beim Festival stand ein riesengroßer Alpro Soya-Werbestand! Ich hab gedacht, ich träume. Den ganzen Tag Soja Latte Macchiato, Müsli mit Sojajoghurt, Fruchtsojajoghurt (der leider extrem süß ist), frisch gemixte Bananenmilch und Trinkpäckchen mit Vanille und Bananenmilch UMSONST! Also ihr könnt euch vorstellen, bin weder arm geworden, noch verhungert, sondern habe einfach nur noch gelacht und gestopft.
So sah ich also ungefähr aus:
Aber etwas Negatives habe ich dazu auch zu sagen: Und zwar hat Alpro Soya gezielt nur den sportlichen und den Gesundheitsaspekt betont, den man mit den Sojaprodukten erreicht. Kein einziges Wort zur veganen Lebensweise oder dazu, dass Tiere für „normale“ Milch leiden müssen. Einfach nur, dass Soja schlank und schön macht. Schade eigentlich, aber für deren Firma ja vielleicht nicht werbewirksam genug.

Also, noch einmal abschließend: Wer gerne vorhat, auf eine ostfriesische Insel zu fahren, was ich auch nur empfehlen kann (Fahrräder ausleihen und ab in die Natur!!), braucht keine Angst haben, nichts Veganes zu finden. Man kann sich immer weiterhelfen. Also bitte keine Ausreden, um wieder Fisch zu essen ;-) Enthält eh nur komische Gräten!

4 Gedanken zu „Vegan an der Nordsee: Norderney (ein Erfahrungsbericht)

  • 30. Mai 2012 um 17:12
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    Gräten und komisches Quecksilber :-) Ich denke, dass Alpro den Aspekt nicht erwähnt, weil die ja leider zu einem riesigen Milchkonzern gehören :-(

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  • 30. Mai 2012 um 21:04
    Permalink

    Jaja genau, und dann sagen sie alle, dass sie mich so bedauern, dass ich diesen frischen, gesunden Fisch nicht essen darf (man betone das „darf“ in diesem Fall!) ;DZu welchem Milchkonzern gehören die denn? Schade eigentlich, weil sie sehr leckere Sojaprodukte machen. Wenn mehr Leute Veganer*innen wären, dann könnte man doch eigentlich auch ohne Milchkonzern genug Geld verdienen.;-)

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    • 30. Mai 2012 um 22:28
      Permalink

      Der Konzern heißt „Dean Foods“ oder so… Ich finde das total blöd, dass junge ethische Start-Ups von irgendwelchen dummen Großkonglomeraten aufgekauft werden :-(

      Antworten

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