Ich mach aus ihm nen Veganer – das klappt bis jetzt ja wirklich hervorragend.
Du merkst, dass er auf dem besten Weg ist, wenn er nicht nur deine veganen Kuchen, sondern auch deine Hauptmahlzeiten mit großem Appetit verschlingt.
Wenn er schon nach Ausreden sucht, dass er eigentlich auch nur sehr wenig Fleisch isst, und dir stolz von jeder veganen Mahlzeit erzählt.
Wenn er nicht nur mit dir zusammen, sondern auch alleine im „Krawummel“ essen geht – dem Restaurant, in dem nur Veganes serviert wird, und sich dort richtig wohl fühlt und satt isst.
Doch den Höhepunkt hast du erreicht, wenn er dich in stressigen Situationen vegan bekocht! Mir fällt ein Stein vom Herzen – ich wurde tatsächlich vegan bekocht!
Mit bunten Nudeln in Gemüse-Mandelmus-Soße.
Hier das ungefähre Rezept (ich habe ihn während seiner Kocherei heimlich beobachtet!)
- 1/2 Zucchini
- 1/2 Möhre
- 1/2 Paprika
- 1/2 Aubergine
- 1 rote Zwiebel
- etwas Knoblauch
- Pinienkerne
in genug Olivenöl anbraten, bis alles leicht gebräunt ist.
Mit:
- einem Schuss Rotwein
- 3 EL Tomatensauce
- 1 Tasse Wasser
- etwas Mandelmus (3 EL?!)
ablöschen und kurz einkochen lassen. Würzen. Dazu bunte Schleifchennudeln aus dem BioSupermarkt reichen.
Du hast ihn voll im Griff, wenn er dir danach auch noch einen bunten Obstsalat mit Mango, Ananas, Banane und Erdbeeren serviert.
Und es ist alles für die Katz, wenn er dir zwei Tage später dieses Foto mit den Worten „Ich mach ihn zum Veganer #FAIL“ schickt:
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*VORSICHT IRONIE: Wer’s nicht so ganz verstanden hat: Diese Kategorie widmet sich natürlich NICHT meinem Vorsatz, die ganze Welt zu missionieren, sondern soll lediglich Denkanstöße geben, was man so für Freunde kochen kann, die sich vielleicht nicht vegan ernähren und trotzdem satt werden wollen.
Oder für Kochabende mit anderen Veganerfreund*innen. Oder für die Eltern, Oma, Opa, Schwester, Bruder.
Haha, cooler Artikel!
:D
Die Frage ist doch, ob man als Veganer bewusst einen veganen Partner sucht oder ob man während einer Beziehung vegan wird – und da sehe ich es ähnlich wie mit den mäusefangenden Katern: Die gab es schon vorher, ich entledige mich eben nicht ihrer, nur weil sie keine veganen Mitbewohner sind!
Vergleicht man also den Partner mit der Katze, so ist er wohl genehmigt.
Nun ist es aber so: Würde einer meiner tierischen Mitbewohner nicht mehr sein, würde ich trotzdem einem Kater mein Sofa anbieten – ich hab mich halt einfach in diese Tiere verliebt :)
Übertragen wir das ganze auf die Partnerschaft, so sehe ich (noch – ich schließe nicht aus, dass sich meine Einstellung ändert, aber aktuell ist sie eben so) kein Problem, mit einem Vegetarier oder Omni zusammen zu sein. Inwieweit man sich miteinander verständigt, wenn man bspw. zusammenwohnt oder häufig gemeinsam kocht, hängt gewiss auch immer vom Einzelnen ab.
Langer Rede, kurzer Sinn: prima Artikel, witzig geschrieben, keine Kritik von mir.
Danke fürs Lob, Frau Schulz :)
Das Beispiel mit den Katzen finde ich total passend!
Meine Familie lebt ja auch (leider) nicht vegan, genauso wie meine besten Freundinnen und die meisten Leute aus meinem Umfeld! Und da ist das Vegansein meine eigene Angelegenheit – ich würde ihnen zwar nie Fleisch anbieten und gebe auch ab und zu meinen veganen Senf dazu, aber ich toleriere es – letztendlich muss das jeder ja selber entscheiden, und nur weil sie keine Veganer sind, liebe ich sie ja nicht weniger! ;)