Mh.. den meisten Veganer*innen unter euch kommt es doch sicher bekannt vor.
Seitdem ich vegan lebe, hat sich dieses Thema so in die Mitte meines Lebens gebracht, es ist fast so, als steht überall das kleine Veganmännchen neben mir und flüstert mir durchgehend irgendwelche Sachen ins Ohr.
Wenn ich mit Freunden essen gehe und alle am Tisch, außer mir, Tiere, Eier und Milchprodukte ohne schlechtes Gewissen, dafür mit guter Laune und jeder Menge Appetit, essen, und ich mit meinem Salat, trotz ebenfalls guter Laune, irgendwie sehr mickrig aussehe, und das, was den meisten um mich herum durch den Kopf geht, ist, ob ich verrückt oder diätverrückt bin. Das kleine Männchen sagt mir jedoch: Warum kannst du das zulassen, dass so etwas gegessen wird? Und: Ist der Essig aus deinem Salatdressing überhaupt vegan?
Ich weiß, man kann es nicht abstellen, und deswegen habe ich auch eigentlich keinen Bock mehr, mit Omnis essen zu gehen. Mit Veganer*innen macht es einfach so viel mehr Spaß, man fühlt sich nicht ausgegrenzt und schlägt, dank der zu seltenen Möglichkeiten, auch mal gerne über die Strenge.
Gestern stand das Veganmännchen im Supermarkt neben mir. Mama liegt krank zu Hause und ich soll ihr helfen und für sie einkaufen gehen. Sie wünscht sich natürlich richtiges Nutella, anderes mag sie nicht, und Käse. Papa wünscht sich Teewurst. Und in einem anderen Produkt, welches ich mitbringen soll, ist Palmfett.
Das Veganmännchen schüttelt sich und schimpft und motzt neben mir, letztendlich überredet es mich, wenigstens beim Kakao und Kaffee auf Fair Trade-Produkte und bei Käse und Wurst auf Bio zu achten. Ich möchte sie aber trotzdem nicht dazu zwingen, auf Sachen zu verzich