Sonntag Nachmittag, halb 5. Die gesamte Familie liegt faul in Bikini bzw. Badehose auf den Liegestühlen und lässt es sich gut gehen. Jede halbe Stunde einmal abkühlen, zwischendurch Wasser trinken, Buch lesen und inhaltlose Gespräche führen. Die Sonne knallt auf uns herab und alle sind glücklich.
Rette das Jägerschnitzel!! Oder auch: Vegan Grillen II
Irgendwann Papa: „Was wollen wir denn heute Abend essen?“
Mama hat natürlich – da Sonntag – weder Lust zu kochen noch die Küche schmutzig zu machen: „Lasst uns essen gehen.“
Papa: „Ohja, tolle Idee! Wir könnten in Restaurant X, ich hab richtig Lust auf Jägerschnitzel!“
Mama: „Und ich freu mich schon auf den tollen Salat mit Joghurtdressing, den sie dort servieren!“
Genau da schrillen bei mir die Alarmglocken und im Kopf tut sich etwas. Ich habe weder Lust auf Jägerschnitzel und Joghurtdressing, noch überhaupt auf Salat (mein tägliches Mittagessen in der Woche), und eigentlich auch gar nicht auf schön machen und ausgehen. Also opfere ich mich: „Wir können ja heute Abend grillen!“
Die Eltern stöhnen auf, weil kein Fleisch mehr in der Gefriertruhe ist. Ich schlage vor, vegetarisch zu grillen. Ich glaube, jetzt schrillen bei den beiden die Alarmglocken. Doch schließlich überzeuge ich sie mit meinem „Ich als Veganerin bekomme eh immer nur den langweiligsten Salat im Restaurant“ und „Ich bereite alles für euch zu und räume die Küche auch ganz alleine wieder auf“, verbunden mit einem charmanten Lächeln, rette somit einem Jägerschnitzel das Leben und mache mich auf, um die Grillleckereien zuzubereiten.
Es gibt:
Gefülltes Gemüse!
Du brauchst:
– verschiedene befüllbare Gemüsesorten, wie z.B. Tomaten, Champignons oder Zucchini. Ich habe 4 Tomaten, 6 Champignons und eine große Zucchini genommen.
– 2 Frühlingszwiebeln
– Sojasahne, Gewürze, Kräuter, Schmelzflocken, Liquid Smoke, Sojasauce
– Lieblingsbrotaufstrich, z.B. Toskana von Alnatura
Das Gemüse aushöhlen und die Füllung klein schneiden. Alles mit den Frühlingszwiebeln in etwas Olivenöl heiß anbraten. Jetzt ist die ganze Sache ziemlich flüssig, deswegen die Schmelzflocken, z.B. von Kölln, zum Binden benutzen (alternativ würde auch Paniermehl funktionieren). Die Gewürze unterrühren, z.B. Paprika und Pfeffer, und alles mit frischen Kräutern, Sojasahne und Sojasauce abschmecken. Zum Schluss für das optimale Raucharoma 2 EL Liquid Smoke unterrühren.
Nun die Füllung wieder in das Gemüse einfüllen und alles mit einem Teelöffel des liebsten Brotaufstriches krönen. Bei den Tomaten wieder den Deckel aufsetzen und die Zucchini wieder zusammensetzen. Alles in Alufolie einwickeln und direkt in der Glut 30-40 Minuten grillen, bis es weich ist.
Mit Bohnensalat servieren:
– 1 Glas Wachsbrechbohnen in etwas Salzwasser kochen und mit einem Dressing aus Olivenöl, Essig, Salz, Pfeffer, Zucker und Sojasahne vermischen.
Auch gut dazu: Kartoffeln und Kräuterbutter.
Schließlich ist spontan noch meine Tante, die auch nur den Fleischgrill kennt, vorbeigekommen und ebenfalls satt geworden. Alle waren glücklich und zufrieden und haben, trotz anfänglicher Zweifel, meine Grillkünste gelobt. Jippie! Leider war alles so schnell aufgegessen, dass ich kein Foto mehr von dem Endergebnis machen konnte. Aber vielleicht könnt ihr euch es ja vorstellen, wie das aussah. Oder einfach selber nachgrillen!
Fazit: „Man muss noch nicht einmal das Grillrost wieder saubermachen!“
Mal schauen, ob ich mich nach dem Sommer ja eventuell noch zur Grillmeisterin mausere… Wer weiß? ;-)
Gemüse in Alufolie ist immer lecker! Leider dauert das lange und nimmt viel Platz weg, sehr zum Leidwesen der Fleischesser :-)
uuuuh das muss ich auch unbedingt ausprobieren!Ich habe die übrigens einen Blog Award verliehen:http://brighter-sun.blogspot.de/2012/07/first-blog-award.html
wo kaufst du deinen flüßigen rauch?
Hi Lea, den habe ich jetzt aus dem Veggielicious Supermarkt von Kim Wonderland gekauft: http://www.vegan-wonderland.de/catalog/liquid-smoke-fluessigrauch-hickory-pri-3191.html?reviews_id=8479Sehr zum empfehlen!! :)