Wie ihr vielleicht wisst, mache ich nun schon seit über 10 Jahren regelmäßig Yoga und bin inzwischen auch schon eine fortgeschrittene Yogini. Viele Freundinnen, mit denen ich über Yoga rede, finden es relativ langweilig. Aber was ist Yoga eigentlich?
Nach einer schnellen Recherche bei Google findet jeder heraus, dass das Wort Yoga bzw. Joga aus dem Sanskrit kommt und „Einheit“ oder „Harmonie“ bedeutet. „Die Praxis des Yoga bewirkt eine Harmonisierung von Körper, Geist und Seele. Sie führt zu einer Bewusstwerdung der ursprünglichen Einheit und Verbundenheit mit dem gesamten Kosmos.“ (Quelle: www.yoga-vidya.de)
Doch was soll ich selber damit anfangen?
Ich finde diese Beschreibung eigentlich schon ganz richtig, aber ich möchte euch noch einmal in meinen eigenen Worten beschreiben, was mich dazu verleitet, 10 Jahre und hoffentlich viele zukünftige mehr diesem Hobby nachzugehen. Mit 15 Jahren ging ich also nach Indien und wie es das Schicksal auch wollte, nahm ich Privatunterricht bei einer Yogalehrerin. Ohne Erfahrung, was ich da überhaupt vor mir habe, nahm sie sich viele Stunden Zeit für mich und erklärte mir zunächst jede Yogaübung mit indischem Namen. Ich wusste nicht genau, was ich da für Übungen machte, doch das erste Mal, dass ich realisiert habe, dass ich den Richtung Osten führenden Sonnengruß, „Soli Namaskar“ ausführte, war, als ich während dieser Übung in jedes der Tiere geschlüpft bin, die morgens aufwachen und sich strecken, wie z.B. den Hund oder die Cobra. Indem man die Bewegungen von verschiedenen Tieren und Pflanzen imitiert, schaltet man den Kopf aus und konzentriert sich sehr stark auf die Übung. Es soll einen mit dem Kosmos eins werden lassen, und auch wenn das jetzt sehr esoterisch klingt, hilft es mir sehr Ruhe in mir selbst zu finden.
Der Hund, eine der wichtigsten Yogaposen. Hier nicht ganz korrekt ausgeführt am Strand in Goa ;-)
Wir haben immer abwechselnd Yoga- und Atemübungen gemacht und ich versuchte beides zu verbinden. Auch hat meine Yogalehrerin mir viele Ernährungstipps gegeben und mir auch ein etwas schweißtreibenderes Workout und einen neuen Ernährungsplan verordnet, nachdem sie gesehen hat, dass ich dem indischen Essen sehr schlecht nachgeben kann und anfing einige Kilos zuzulegen. ;-)
Yoga für die Gesundheit
Sie lehrte mich sogar indisches Kochen und wir führten viele interessante Gespräche. Wie zum Beispiel darüber, dass man mit Yoga nicht nur seinen Geist erweitert, sondern auch Verschleißerscheinungen des Körpers, die sich bei westlichen Sportarten wie z.B. Jogging, vorbeugt. Sie wollte mir auch einreden, dass ich meine Sehschwäche mit Yoga in den Griff bekomme, aber das war natürlich Blödsinn. Ohne Brille bin ich immer noch ein kleiner Blindfisch ;-) Durch viele Streckungen und Dehnungen des Hüftbeugers entspannt man jedoch die Hüfte, die bei einem täglichen Bürojob dauergeschädigt wird, und hilft dem Körper wieder ins Gleichgewicht zu finden. Vielleicht ist Yoga auch das natürliche Gleichgewicht von sich selbst, der Erde und allem anderen.
Yoga ist Hingabe
Manchmal verrenkt man sich ganz schön und denkt sich, ohje, wie komme ich jetzt aus dieser Übung wieder heraus. Dann lernst du durch die Yogaatmung, dass das eigentlich kein Problem ist. Du lernst die Hingabe deines Körpers an die Bewegungen, die er ausführen kann. Irgendwann meinte ein anderer Yogalehrer mal zu mir, dass man mit Yoga alles schaffen kann. Du kannst ohne Probleme unter die eiskalte Dusche hüpfen, wenn du die richtige Atemtechnik anwendest.
Yoga und Meditation
Zur klassischen Meditation habe ich leider in den letzten Jahren nicht gefunden. Ich bin ein super unruhiger Mensch und muss durchgehend an irgendwelche Sachen denken oder etwas planen. Von daher habe ich Hilfe in der dynamischen Meditation nach Osho gefunden. Da bekomme ich wirklich einen freien Kopf. Leider mache ich es nur viel zu selten, weil der Meditationstreff hier in Münster immer am Samstagmorgen um 8 stattfindet und mir das fürs Wochenende einfach viel zu früh ist. Wenn ihr jedoch die Gelegenheit habt, die dynamische Meditation auszuprobieren, macht es unbedingt! Mehr Infos darüber findet ihr hier.
Yoga und Ayurveda
Mit Ayurveda habe ich mich ehrlich gesagt noch nie in meinem Leben beschäftigt, abgesehen von einer merkwürdigen Ayurveda-Massage in Goa, wo mir der Masseur direkt im Anschluss noch eine Cellulite-Massage anbieten und alles in einem absoluten Sparangebot im Wochenabo an mich verkaufen wollte.
Letztens habe ich jedoch einen Test gemacht und herausgefunden, dass ich ein Vata-Pitta-Typ bin und war überrascht, dass das so gut zu mir passt. Ich bin ein unruhiger, kreativer Geist und schnell abgelenkt. Ich bin sensibel und humorvoll. Ich bin charmant und ein Querdenker. Ich brauche einen strukturierten Alltag und 3 regelmäßige Mahlzeiten. Außerdem soll ich früh aufstehen (ich arbeite dran!). Wenn ihr auch mal einen Ayurveda-Typen-Test machen wollt, solltet ihr mal danach googlen und es ausprobieren. Vielleicht erfahrt ihr ja dabei auch noch eine Menge über euch.
Abschließend
Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen über Yoga erklären und warum es mir so viel Freude bereitet. Vielleicht habt ihr ja auch Lust es auszuprobieren. Momentan mache ich Hatha-Yoga und ich glaube, das ist auch der Stil, der am besten zu mir passt.