Hallo Ihr Lieben,
es gibt immer mal wieder Tiefpunkte im Leben.
Punkte, an denen man denkt, dass einem die Arbeit über den Kopf wäscht.
Punkte, an denen man denkt: Bis hier und nicht weiter!
Punkte, an denen du davon ausgehst, dass nach dir eigentlich die Sintflut kommen könne.
Meistens sind es nur Kleinigkeiten. Ganz im Ernst – wann sind wir eigentlich wirklich zu 100% zufrieden mit unserem Leben? Je mehr wir haben, desto eher sind wir unzufrieden mit dem, was wir haben oder hängen uns an kleinen Problemen auf. Auch wenn dir diese Probleme in dem Moment sehr groß vorkommen mögen – in Anbetracht der Tatsache, dass um uns herum noch ein ganzes Universum existiert, welches so komplex konstruiert ist und doch funktioniert, sind diese Probleme dann doch sehr klein.
Ist das ein Problem der westlichen Welt, der Überflussgesellschaft überhaupt? Wir haben alles, aber stellen immer noch mehr Ansprüche. Wenn wir ein großes Problem haben, ist es natürlich klar, dass wir unzufrieden sind. Aber sobald dieses große Problem aus der Welt ist, gibt es dann oft wieder ein anderes Problem, welches einem dann wieder so groß vorkommt, dass man nicht wirklich zufrieden sein kann.
Versteht ihr, was ich meine?
Beispiel Prüfungsphase: Die Problemstellung lautet, unglaublich viele Prüfungen zu bezwingen. Als Student, der nebenbei arbeiten muss, oft eine Aufgabe, die einen vor ein großes Problem stellt. „Wie schaffe ich es, für jede Prüfung alles zu lernen, was der Professor von mir erwartet? Wie schaffe ich es, die Erwartungen, die die Uni an mich stellt, zu erfüllen? Sind die Erwartungen der Uni auch die Erwartungen der Gesellschaft?“
Doch wenn du alles hinter dir hast, geht es weiter: „Warum ist die Wohnung so unordentlich? Wie schaffe ich es, Ordnung in dieses Chaos zu bringen?“ – ein absolut unlösbares Problem. Dann geht es weiter: „Mist, habe es in der Prüfungszeit nicht geschafft, viel zu arbeiten. Wie bezahle ich die nächste Miete??“. Nachdem man die Kohle dann doch irgendwie aufgebracht hat: „Ich war seit Wochen nicht feiern. Werde ich alt und langweilig?“ – bis hin zu dem Thema „Meine Frisur ist eigentlich auch nicht mehr so cool. Brauche ich einen neuen Schnitt? Mehr Farbe in den Haaren?“
Diese Diskussion ließ mir vor einigen Wochen keine Ruhe, nachdem ich sie mit jemandem geführt habe. Die Erwartungen der Gesellschaft sind immens, die Erwartungen an uns selber oft absolut unbefriedigend.
Sind wir wirklich die Generation „unbefriedigt“?
Wissen wir nicht mehr, wie man wirklich glücklich und zufrieden sein kann? Haben wir verlernt, uns an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen? Und vor allem: Sind wir wirklich so arm dran?
Was meint ihr?